Kombinationswertung Schweizermeistertitel
Die beiden jährlich vom SSPV durchgeführten Turniere werden als
Kombination gewertet.
Voraussetzung für die Teilnahme an der Kombinationswertung
ist, dass an beiden Sportturnieren dasselbe Turnierpaar
(Person und Pony) die jeweilige Prüfung absolviert!
Schweizermeistertitel
Die Titelvergabe findet am letzten Turnier
statt.
Es steht jedem Teilnehmer frei, sich auch nur an
einem Turnier zu beteiligen, was aber bedeutet, dass derjenige für die
Schweizermeisterschaft nicht gewertet werden kann.
Der Schweizermeistertitel, in allen Prüfungen und
Kategorien, wird an denjenigen Teilnehmern erteilt, welcher an beiden Turnieren
die besten Resultate (kleinste Punktzahl über die
beiden Turniere) erzielt hat.
Verteilung der Kombinationspunkte
1. Rang = 1 Punkt
2. Rang = 2 Punkte
3. Rang = 3 Punkte u.s.w.
Punktegleichheit
Bei Punktegleichheit in der Kombination
(Kombipunkte) entscheidet die Punktsumme beider Turniere.
Bei Punktegleichheit (Punktsumme) der Kombipunkte
und Punkte, dann entscheidet die Zeitsumme beider Turniere.
Sportprüfungen (Disziplinen)
Fahrprüfungen
- Hindernisfahren
- Punktefahren
Reitprüfungen
- Geschicklichkeitsreiten
- Springprüfung
Prüfungen mit einer Führperson
Fahrprüfungen
Die Fahrprüfungen haben beim SSPV grosse Tradition und es werden von Jahr
zu Jahr neue Herausforderungen erfolgreich gemeistert. Bei den Sportanlässen des SSPV werden jeweils das Hindernisfahren und
das Punktefahren durchgeführt. Die Kategorien werden in Einspänner,
Zweispänner und Mehrspänner (Tandem, Vierspänner...)
eingeteilt.
Das Hindernisfahren
Beim Hindernisfahren kann das Pony ein- oder zweispännig
gefahren werden. Beim Zweispänner ist immer ein Croom dabei, das
heisst, eine Begleitperson. Es wird ein Parcour mit maximal 20 Hindernissen
befahren. Der Parcours muss nach den Nummern der Hindernisse befahren
werden. Das heisst von 1 bis 20. Der Zwischenraum der Kegeln, welche die
Hindernisse symbolisieren, wird anhand der Wagenbreite und der Start-Kategorie
(L, M und S) bestimmt. Für die Kategorie Leicht (L) gibt es 30 cm
Zuschlag, für Kategorie Mittel (M) 25 cm und für Kategorie Schwer
(S) 20 cm.
Beim Hindernisfahren darf jede Nummer nur von einer vorgegeben Seite her
befahren werden (von der Seite wo die Nummer steht).
Das Ziel ist es, so schnell und mit so wenig Fehlern
wie möglich ins Ziel zu kommen.
Das Punktefahren
Das Punktefahren läuft nach dem gleichen System wie das Hindernisfahren
ab. Der Unterschied liegt hier darin, dass die Hindernisse von beiden
Seiten gefahren werden dürfen. Und das zwei mal! Das Ziel hier
ist es, so viele Punkte wie möglich in einer vorgegebenen Zeit (90 Sek.) zu sammeln. Eine beliebte Prüfung bei Jung und Alt.
Reitprüfungen
Mit den Reitprüfungen vom SSPV wird der Schweizerische Nachwuchs im Reitsport
gefördert. Die ersten Turniererfahrungen können im spielerischen Gechlicklichkeitsreiten
gesammelt werden, bevor die kleinen Reiter dann in einer Springprüfung
den grossen Idolen nacheifern können. Bei der Kategorie C (bis 8 Jahre) ist eine Begleitperson Pflicht. Der Führstrick
wird mit einem Überleitungsstück (Longierbrille, „Brüggli“) am
Zaum befestigt und das Pony wird locker durch den Geschicklichkeits- oder Springparcours
geführt.
Das Geschicklichkeitsreiten (GR)
Das Ziel des Geschicklichkeitsreitens ist das ruhige Durchreiten eines Parcours
mit spielerischen Geschicklichkeitsaufgaben. Das Beherrschen des Shetlandponys
in allen drei Grundgangarten ist empfohlen, jedoch nicht Bedingung. Die Aufgaben
werden mit maximal 6 Punkten bewertet. Bei Punktegleichheit entscheidet die
Zeit. Der Parcoursplan wird nicht im Voraus an die Teilnehmer versandt. Der
Parcours wird erst bei der Parcoursbesichtigung bekannt gegeben. Der Parcours
besteht aus 6 bis 10 Aufgaben, die die Geschicklichkeit von Reiter und Shetlandpony
prüfen.
Mögliche Parcoursvarianten für
das Geschicklichkeitsreiten (Vorschläge):
- Flattervorhang
- Absteigen, von der rechten Seite wieder aufsteigen
- Regenschirm öffen
- Engpass (mit Ballonen, Plastik, Tannebäum u.v.m.)
- über Teppic, Plastik, Wasser, Wippe u.v.m. reiten
- Ball mit Besen rollen
- Glocke läuten
- Sackhüpfen
- mit Vorderbeine in Pneu, durch Pneu treten
- Weidetor öffnen und wieder schliessen
- Sachen (Petflaschen, Heu...) transportieren, ziehen,
werfen u.s.w.
Springprüfung (SP)
Der Parcours besteht aus mindestens 6 und höchstens 10 Hindernissen,
mit Maximalhöhe von 40cm. Unter besonderen Bedingungen (Wetter- Boden-
oder Lichtverhältnisse) kann die Maximalhöhe angepasst werden.
Die Hindernisse der Springprüfung werden nicht dem Stockmass des
Shetlandponys angepasst. Jedes gefallene Hindernis gibt 4 Strafpunkte,
eine Verweigerung gibt 3 Strafpunkte. Bei Strafpunktegleichheit entscheidet
die Zeit, ausser bei zwei oder mehr Teilnehmern mit einem Nullfehlerdurchgang
wird ein Stechen durchgeführt.
Bei Strafpunktegleichheit im Stechen entscheidet die Zeit.
Führprüfungen
Zu den Prüfungen mit einer Führperson zählen das Holzrücken
(HR), die Dressur und das Springen am langen Zügel
(DSLZ) und der Arbeitsparcours (AP). Somit können
die Shetlandponys im SSPV auch vom Boden ausreichend gearbeitet und gymnastiziert
werden.
Die Prüfungen mit einer Führperson sind ideale Prüfungen
für junge Shetlandponys, zu gross gewordene Reiter oder Einsteiger in den
Fahrsport.
Gutes Schuhwerk ist für diese Prüfungen unerlässlich.
Reitstiefel, Gummistiefel oder Bottinen sind nicht erlaubt.
Arbeitsparcours (AP)
Das Ziel des Arbeitsparcours ist das ruhige Absolvieren eines Parcours mit
spielerischen Aufmerksamkeits- oder Gehorsamaufgaben. Das Pony wird am Halfter
mit Führstrick im Schritt durch den Parcours geführt. Es können
auch einzelne Aufgaben im Trab verlangt werden. Das Pony wird am Halfter (auch Knotenhalfter erlaubt) oder Zaum mit Führstrick
durch den Parcours geführt. Eine Kinkette ist nur bei Hengsten erlaubt.
Das Halfter und der Zaum müssen dem Shetlandpony angepasst sein und dürfen
keine Druckstellen verursachen. Die Peitsche darf eine Maximallänge von
120 cm nicht überschreiten. Weitere Hilfsmittel sind nicht erlaubt.
Holzrücken (HR L)
Beim Holzrücken wird mit einem 4m langen Rundholz (Baumstamm) ein Parcours
von ungefähr 6 - 10 Hindernissen absolviert.
Das Zugscheit ("Chlöbli")
wird zur Verfügung gestellt und hat für alle Teilnehmer eine einheitliche
Breite von 57 cm. Die Hindernisbreite beträgt demzufolge auch für alle
Teilnehmer 82 cm (Chlöbli + 25 cm). Die Führperson selbst muss nicht durch
das Hindernis gehen. Für das Klassement werden die Hindernis-Punkte zusammengezählt.
Der Teilnehmer mit der höchsten Punktzahl ist der Sieger. Bei Punktgleichheit
entscheidet die Zeit. Bei nicht beenden des Parcours entscheiden die erzielten
Hindernispunkte. Bei jedem Hindernis gibt es ein maximum an Punkten.
Bei einem Fehler gibt es Punktabzug. Die Punkte bei jedem Hindernis variieren je nach Schwierigkeitsgrad des Hindernisses.
HINWEIS:
Wird ein unangebrachtes Verhalten oder Handeln
(zB. Wiederholtes zerren am Zaum /
Leine) gegenüber dem Pony festgestellt, wird die Führperson verwarnt. Im Wiederholungsfall erfolgt die
Disqualifikation!
Dressur und Springen am langen Zügel (DSLZ)
Die Dressur und das Springen am langen Zügel bieten die ideale Möglichkeit
für eine fundierte, gymnastizierende Ausbildung des Shetlandponys oder
für zu gross gewordene Reiter, die weiterhin seriös mit ihren Shetlandponys
arbeiten möchten. Die Disziplin besteht aus zwei Prüfungen, die nur
in Kombination durchgeführt werden. Einerseits die Dressur am langen Zügel,
andererseits das Springen am langen Zügel. Die Sprinprüfung besteht
aus fünf bis sechs Hindernissen in Cavaletti-Höhe, ausser das letzte
Hinderniss, welches sehr hoch ist und dem Stockmass des Ponys angepasst wird.
Das Ziel der Dressur am langen Zügel ist – wie bei der klassischen Dressur
– die harmonische Ausführung der gewünschten Aufgaben (‚Lektionen’)
mit minimalen Signalen der Führperson wobei die Durchlässigkeit des
Ponys oberstes Ziel beschreibt. Ein Pony ist durchlässig, wenn es die Hilfen
der Führperson zwanglos und ohne zögern annimmt. Es wird gleichermassen
ein lebhaftes, schwungvolles aber auch ruhiges, konzentriertes Arbeiten des
Ponys verlangt. Das Pony steht „an den Hilfen“ durch das ganze Programm, das
heisst die Hinterhand ist aktiv und vorwärtsschiebend und es besteht eine
elastische, weich federnde Verbindung zwischen Führperson und Ponymaul.
Der Kopf des Ponys sollte ruhig getragen werden und die Stirnlinie sich etwas
vor der Senkrechten befinden.